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AUF UNBESTIMMTE ZEIT VERSCHOBEN!!!Urlappi
Szenen
von Herbert Rosendorfer
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PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT hat in ihren bisherigen Produktionen Spielern
und Mitwirkenden von Vintl bis Sexten eine Möglichkeit geboten,
sich im Theater zu entfalten und hat sich aufgrund dieser Tatsache bei
ihren Aufführungen ein ansehnliches Stammpublikum erspielt. |
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Platzreservierung für ALLE Aufführungsorte:
Ab ???
Herbert
Rosendorfer hat mit seinen Sketch-Sammlungen „Vorstadtminiaturen I, II, III“
und der „Kellnerin Anni“ Satiren und Kabarett-Szenen aus dem täglichen
Leben geschrieben, mit denen er es sowohl mit jedem Kabarett als auch mit
Meistern des absurden Humors wie Karl Valentin aufnehmen kann. Er nimmt damit Männer-
und Frauenrollen des täglichen Lebens aufs Korn. Vom misslungenen
„Einstellungsgespräch“ über falsche und echte Ausländer, rauchende
Unholde im Kaffeehäusern, Nacktbadende, die ihren Beobachtern gefährliche
Hexereien auf die Nase binden, verrückte Lokalgäste und mürrische
Kellnerinnen, Verkehrsunfälle mit weißen Mäusen und so weiter... Sein Witz
ist ein Witz der Sprache, an dieser entlarvt er unsere kleinen alltäglichen
Untaten.
Was
ist Urlappi? Urlappi ist der absurd-komische Running Gag eines Theaterabends
voll der Szenen aus dem alltäglichen Leben. Zwei Wesen geraten aneinander, um
nie aneinander vorbeizukommen und entwickeln eine Komik - angesiedelt zwischen
Samuel Beckett und Kabarett, zwischen Karl Valentin und Sigmund Freud, zwischen
alltäglichen Wahn und Fußgängerzonen-Realität. Oder was würden Sie sagen,
wenn Ihnen jemand über den Weg läuft, der genaugenommen Sie sind...?
Mädchen:
Ich hab’ noch eine Krankheit...
Badender: Ich bin auch auf einem Aug kurzsichtig und auf dem anderen
weitsichtig.
Mädchen: ...Und die ist schwer ansteckend...
Bürgermeister: Dann muss ich ....
Mädchen: Wer mich nackert sieht, ohne dass ich es will, dem wachsen Hörner.
Wie
bei guten Satiren üblich, ist hier alles erlaubt. Frauen spielen Männer, um
deren Untugend kenntlich zu machen, wechseln Identität und Kostüm, wie die
Szene es erfordert, behaupten Polizeirevier, Strand, Bahngleis und Straße mit
minimalen szenischen und großen gestischen Mitteln.
Den
Rahmen bildet die Szene „Mein Name ist Urlappi“, die sich als Running Gag
durch den Abend zieht und auch das Finale bildet, mit zwei weiblichen Fools, die
in guter Variete-Tradition immer wieder auftreten...
Dazwischen
prallen sie aufeinander: Weibliche und männliche Beschwerdeführer, Kunden,
Voyeure, Jobsuchende, Passanten und Badegäste...
Kennen
Sie Herbert Rosendorfer? Beziehungsweise weiß man, dass er wahrscheinlich der
meistgelesene Südtiroler Autor ist? Der gebürtige Bozner war lange Zeit seines
Lebens Richter in München und Naumburg/Saale und nebenbei auch noch
Literaturprofessor. Aber jeder kennt seine Bücher, seine millionenfach
verkaufte „Reise in die chinesische Vergangenheit“, seinen
„Ruinenbaumeister“, seine zahlreichen Schriften zur Musik und - zuletzt -
seinen neuen, bissig-weisen Bestseller „Salzburg für Anfänger“.
Dieser
Herbert Rosendorfer ist auch Dramatiker. Zuletzt war er mit seiner „Turandot“
in Wien erfolgreich, lieferte er der Regensburger Stadtverwaltung rote Köpfe
mit seiner bösen Komödie „Die bengalische Rolle“ oder verfasste zum
Mozartjahr ein erfolgreiches Opernlibretto „Mozart in New York“, die Uraufführung
in Salzburg wurde vom ORF live gesendet. Weitere Stücke: „Oh Tyrol“ oder
„Der Letzte auf der Säule“. „Mandragola“. „Der Basilisk”. “Don
Tristano und Donna Isotta” etc.
Der
gebürtige Halleiner besuchte die Hochschule Mozarteum in Salzburg und bildete
sich dann im Bühnenfach „Regie“ praktisch weiter. Zunächst arbeitete er
mit verschiedenen Ensembles im In- und Ausland. Von 1984 bis 1999 war er
Intendant des Kleinen Theaters in Salzburg. Ab 1995 übernahm er zusätzlich die
Intendanz des neuen Schauspielhauses in Salzburg, Theater Metropolis. Seit 1999
ist er wieder freier Regisseur.
Die Pustertaler Theatergemeinschaft setzt sich absichtlich nicht dem Zwang aus, ihre Theaterprojekte in einem bestimmten Rhythmus zu verwirklichen, sondern ist vielmehr darauf bedacht, erst dann tätig zu werden, wenn der Ruf nach einer besonderen Herausforderung laut wird. In diesem Falle waren es die Frauen, die in den vergangenen Produktionen meistens unterbeschäftigt waren und die den Ruf nach einem reinen Frauenstück laut werden ließen. Trotzdem liegt auch dieser Produktion das Prinzip der Übergemeindlichkeit zugrunde und wird von Schauspielerinnen getragen, die ihre Theaterleidenschaft bei ihren Heimatvereinen nicht genügend ausleben können und sich gleichzeitig bei einem ausgebildeten Regisseur effizient weiterbilden können.
Peppe Mairginter
Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2004
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