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Die Aufführungen – EINE PUSTERTALER TOURNEE
Platzreservierung für ALLE Aufführungsorte: Ab
Montag, den 21.10.2002
Das Stück – DIE BLINDEN VON KILCROBALLY„Die Blinden von Kilcrobally“ ist ein zeitkritisches Stück über Kirche und Gesellschaft von George O’Darkney und wurde von großen deutschsprachigen Bühnen mit Erfolg aufgeführt. Kilcrobally liegt an der irischen Westküste. Die Kirche brennt, die Feuerwehr ist nach exzessivem Trinkgelage nicht einsatzfähig. Und dem Pfarrer ist dies alles nur recht. Er hat genug von den sündigen Dorfbewohnern, von Gott und vor allem von der Kirche als der steingewordenen Lüge. Keinen Augenblick länger ist er bereit, den notorischen Sündern in seiner Gemeinde die Absolution zu erteilen, ohne jegliche Aussicht auf Besserung. Aber was geschieht, wenn die Geistlichkeit sich nicht länger an das Beichtgeheimnis gebunden fühlt? Wer wird dann eine weiße Weste behalten? Die Dorfbewohner wittern Gefahr: das sich selbst regulierende Prinzip von Schuld und Vergebung droht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Prompt wird der Pfarrer Opfer eines Anschlags. Drahtzieher ist der Schankwirt Doogan. Er trägt das finsterste aller Geheimnisse mit sich herum und fürchtet die Enthüllungen seines Beichtvaters – denn was es mit den acht Blinden auf sich hat, die seit Jahren im Dorf ein trostloses Dasein fristen und ihre Töchter und Frauen gegen Almosen an den Schankwirt verschachern, war stets ein gut gehütetes Geheimnis. Der Autor – GEORGE O’DARKNEYGeorge O’Darkney heißt eigentlich Jörg Graser. Geboren wurde er 1951 in Heidelberg. Er ist Politologe und Absolvent der Münchner Filmhochschule. Als Regisseur und freier Autor lebt er in München. Bekannt wurde Graser vor allem als Drehbuchautor sowie als Film- und Fernsehregisseur. Als Regisseur des Kinofilms „Der Mond ist nur a nackerte Kugel“ erhielt Graser den deutschen Bundesfilmpreis. 1990 wurde „Abrahams Gold“, ein Kinofilm, bei dem er ebenfalls Regie geführt hatte, mit dem Publikumspreis bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet. Sein erstes Theaterstück, „Witwenverbrennung“, wurde 1980 in Düsseldorf (Regie – Volker Hesse) uraufgeführt. Es folgten „Die buckelige Angelika“ (Uraufführung 1983 in Düsseldorf, Regie – Johannes Schaaf), „Zahngold“ (Uraufführung 1990 in Braunschweig, Regie – Wolfgang Gropper) und „Rabenthal“ (Uraufführung 1992 in München, Regie – Rolf Stahl). „Die Blinden von Kilcrobally“ wurde im Juni 1998 am Akademietheater des Wiener Burgtheaters uraufgeführt, inszeniert von Uwe-Eric Laufenberg. Der Regisseur – ROLF PARTONRolf Parton ist bekannt dafür. daß er mit Geduld und Durchsetzungsvermögen imstande ist, Theaterleidenschaften in Amateuren zu wecken. 1944 in Wien geboren, ließ er sich dort am Schubert-Konservatorium zum Schauspieler ausbilden. Regisseure wie Kurt Hübner, Horst Zankl, Jürgen Flimm und Hans Neuenfels prägten in der Folge seine Theaterlaufbahn. Seit 1983 ist er hauptsächlich als freischaffender Regisseur und Autor tätig. Zu den Glanzpunkten zählen dabei sicher „Maß für Maß“ von William Shakespeare (Regie), „Die Maultasch“ (Buch und Regie), „Passionspiele Erl“ (Regie 1997 und 2002) und natürlich „seine“ Freilichtaufführungen am Glockenhof in Tulfes/Tirol „Die Pfaffin“ (Buch und Regie 1997) und „Der Hexer“ (Buch und Regie 1998), ein Stück, das er für den Wettbewerb anläßlich der 1000-Jahr-Feier in Terenten geschrieben hat. Seit 12 Jahren ist er Leiter des Kindertheaters „Die Kiste“ in Tulfes/Tirol. 1995 kam er zum ersten Mal nach Bruneck, wo er mit seiner Regiearbeit bei Stücken wie „Kalte Hände“ von Thomas Baum, „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Dale Wasserman, „Was der Butler sah“ von Joe Orton und „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo und Franca Rame bei Publikum und Spielern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Sein Inszenierungsstil, kollegial und doch sehr bestimmt, ist für Amateurschauspieler geradezu geschaffen. "Die Blinden" – eine Mutprobe für AmateurschauspielerAm Anfang war der Gedanke, mit „Die Blinden von Kilcrobally“ ein Theaterstück zu machen, das – obwohl im fernen Irland angesiedelt – am Puls der Zeit spielt: Kirche und Gesellschaft stecken in einer argen (Beziehungs)Krise. Es war uns ein Anliegen, Inhalt und Aussage des Stückes zu transportieren, um beim Publikum Denkprozesse anzuregen. Daß unser Regisseur Rolf Parton sich im Verlauf der Probenarbeit als Theologe entpuppen würde, haben wir anfangs allerdings nicht gewußt. Er hat den Text seziert, Hintergründe ausgeleuchtet, unzählige Beispiele zum besseren Rollenverständnis gebracht und uns damit die wahren Dimensionen dieses Stückes vor Augen geführt. Und er hat vor allem mit uns kämpfen müssen, daß die Sprache des Autors ihre Eigenart behält, damit seine betont schlichte Inszenierung unserem ursprünglichen Anliegen gerecht wird, nämlich Inhalt und Aussage zu transportieren. Ob uns das gelungen ist, wird das Publikum zu entscheiden haben - eines aber ist sicher: diese Theaterarbeit war Weiterbildung im besten Sinne des Wortes und wird uns nachhaltig in Erinnerung bleiben. Peppe Mairginter Zuletzt bearbeitet: 13. August 2003
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