Pustertaler Theatergemeinschaft

 

Puschtra Freilicht - Pustertal spielt Theater 2025

Im Faulturm

von Gertrud Geissler

Eine Produktion der Pustertaler Theatergemeinschaft

Regie: Franz Engl

Theaterprojekt im Zeichen regionaler Verbundenheit beleuchtet Tiroler Geschichte und die Kraft der Überzeugung

Die Uraufführung „Im Faulturm“ von Gertrud Geissler ist Ausdruck eines einzigartigen Gemeinschaftsprojekts unter dem Motto „Puschtra Freilicht – Pustertal spielt Theater“. Getragen wird dieses Projekt von der PTG – Pustertaler Theatergemeinschaft und zahlreichen Mitwirkenden im Alter von 9 bis 80 Jahren, die aus unterschiedlichsten Bühnen und Theatervereinen im gesamten Pustertal stammen.
„Im Faulturm“ steht für gelebte kulturelle Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg – und für die verbindende Kraft des Theaters: Es stiftet Identität, lässt Geschichte lebendig werden und bringt Menschen zusammen.

500 Jahre Bauernkrieg – 500 Jahre Täuferbewegung: Ein Stück über Glaube, Widerstand und Freiheit feiert Premiere in St. Lorenzen

St. Lorenzen. Inmitten des Gedenkjahres zum 500. Jubiläum der Bauernaufstände bringt ein neues Theaterprojekt ein weitgehend vergessenes Kapitel Tiroler Geschichte auf die Bühne: „Im Faulturm“ von Gertrud Geissler erzählt die wahre Geschichte des Täuferpredigers Hans Kral, der im Jahr 1557 im Tauferer Tal verhaftet, auf die Burg Taufers gebracht und dort fast zwei Jahre lang im berüchtigten Faulturm inhaftiert wurde – wegen seines Glaubens und seines Bekenntnisses zur Lehre der Täufer.
In einer Zeit politischer, sozialer und kirchlicher Umbrüche war Tirol ein Zentrum religiöser Bewegungen – darunter auch die radikal-pazifistische Täuferbewegung, aus der später die Hutterer hervorgingen. Ihr Anführer Jakob Huter, geboren in St. Lorenzen, wurde für viele zum Symbol eines kompromisslosen Glaubens und der Idee christlicher Gütergemeinschaft. Hans Kral wiederum, dessen Geschichte dem Stück zugrunde liegt, wurde später Gesamtvorsteher der Hutterer in Mähren. Seine Haft und spektakuläre Flucht über die Pustertaler Berge hielten die „hutterischen Brüder“ im berühmten „Großen Geschichtbuch“ fest.
Das Theaterstück „Im Faulturm“ greift diese historischen Ereignisse auf und formt daraus ein vielschichtiges Bühnenwerk, das Fakten und dokumentierte Schicksale mit allegorischen Figuren und zeitlosen Fragestellungen verbindet. Im Mittelpunkt steht nicht nur das persönliche Leiden des Täuferpredigers Hans Kral, sondern auch die universelle Auseinandersetzung mit Themen wie Gewissensfreiheit, religiöser Verfolgung, Toleranz, Zivilcourage – und der Frage, wie viel ein Mensch bereit ist zu riskieren, um seinen Überzeugungen treu zu bleiben.

„Uns interessiert nicht nur die historische Dimension, sondern auch die Frage: Was bedeutet Überzeugung heute?“, erklärt das Produktionsteam der Pustertaler Theatergemeinschaft. „Wir leben in einer Zeit, in der erneut Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, sexuellen Identität oder politischen Haltung unter Druck geraten und/oder verfolgt werden. Was also braucht es, um anders zu sein – und trotzdem aufrecht? Wann wird das Schweigen zur Schuld? Und wie gelingt Zusammenleben in einer Welt wachsender Spannungen?“
Das Stück versteht sich damit auch als Aufruf zum kritischen Denken, zur Empathie und zur aktiven Verteidigung demokratischer Werte – wie Menschenwürde, Vielfalt und Freiheit des Denkens und Glaubens. Es lädt das Publikum ein, Geschichte nicht als vergangenes Kapitel zu betrachten, sondern als Spiegel aktueller Herausforderungen.

Ein Ort mit Geschichte als Bühne

Gespielt wird an einem besonders authentischen Ort: Der Ansitz Hebenstreit in St. Lorenzen, nur wenige Schritte von der Sonnenburg entfernt und nahe am Herkunftsort Jakob Huters. Der historische Schauplatz verleiht dem Stück zusätzliche Tiefe und macht Geschichte dort erlebbar, wo sie sich einst abspielte.

Ein Beitrag zum Gedenkjahr

Zum 500. Jahrestag der Bauernkriege und der Täuferbewegung ist „Im Faulturm“ nicht nur ein Theaterabend, sondern auch ein kultureller Reflexionsraum über Macht, Ohnmacht und Widerstand. Hans Krals Standhaftigkeit wird dabei zur Symbolfigur für ein universelles Thema: den Preis der Freiheit.

ST. LORENZEN
Ansitz Hebenstreit


Freitag, 08. August 2025 – 21:00 Uhr PREMIERE
Sonntag, 10. August 2025 – 21:00 Uhr
Mittwoch, 13. August 2025 – 21:00 Uhr
Donnerstag, 14. August 2025 – 21:00 Uhr
Samstag, 16. August 2025 – 21:00 Uhr
Dienstag, 19. August 2025 – 21:00 Uhr
Mittwoch, 20. August 2025 – 21:00 Uhr
Freitag, 22. August 2025 – 21:00 Uhr
Samstag, 23. August 2025 – 21:00 Uhr
Montag, 25. August 2025 – 21:00 Uhr


Flyer Im Faulturm


Kartenreservierung und Auskünfte:

Kartenreservierung ab 15. Juli,
telefonisch unter: +39 379 1634951
von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr auch per WhatsApp.
oder » HIER ONLINE RESERVIEREN «
Eintritt: 20 Euro

Abendkassa:
(bis eine Stunde vor Beginn)
Reservierungen gelten erst nach Bestätigung!


Begrenzte Parkmöglichkeiten vor Ort auf Wiesenflächen.

Parkmöglichkeiten mit Gehweg zum Spielort:

  • 6 Minuten von Fraktion Castelbadia 28, 39030 St. Lorenzen
  • 10 Minuten von Josef Renzler Straße 48, 39030 St. Lorenzen
  • 12 Minuten von St. Stefan 19, 39030 St. Lorenzen
  • 21 Minuten vom Marktplatz / Bahnhofstraße 3, 39030 St. Lorenzen


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